nora chipaumire

#PUNK 100% POP *N!GGA

USA  / Simbabwe

Das Schaffen der Choreografin nora chipaumire kreist auch in dieser Trilogie um die Frage, wie der Körper gesellschaftliche Stellung und Macht repräsentieren kann: «Der Körper ist für mich und für alle, die ohne Besitz, Namen, Klassenzugehörigkeit geboren wurden, eine Möglichkeit, sich selbst zu erfinden und über sich selbst zu bestimmen.» Jeder Teil  ist einem Musikstil, einer damit verbundenen Ikone und einer Ideologie gewidmet. In «#PUNK» ist es Patti Smiths Song «Rock’n’Roll Nigger» und die No-Future-Haltung. Die Disco-Queen Grace Jones steht in «100% POP» für Selbstbestimmung über den eigenen Körper. «*N!GGA» thematisiert ausgehend vom kongolesischen Rumbastar Rit Nzele die digitalen Möglichkeiten, Rassismus im Musikbusiness zu überwinden. Intelligent, provokativ und mit starker physischer Präsenz kreiert chipaumire in jedem Teil einen expressiven Cluster aus Tönen und Bildern, der zeigt, wieviel Politik im Körper steckt. (ron/esc)

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Drei Episoden − drei Inspirationen − eine Ansage. Die Tänzerin, Choreografin und Juristin nora chipaumire, die in Simbabwe geboren und aufgewachsen ist und heute in New York lebt, beschäftigt sich in ihrer künstlerischen Arbeit immer wieder mit der Frage, wie der Körper gesellschaftliche Stellung und Macht repräsentieren kann: «Der Körper ist für mich und für alle, die ohne Besitz, Namen, Klassenzugehörigkeit geboren wurden, eine Möglichkeit, sich selbst zu erfinden und über sich selbst zu bestimmen», sagt sie. Inspiration und Ausgangspunkt ihrer jüngsten, dreiteiligen Arbeit «#PUNK 100% POP *N!GGA» − ausgesprochen «Hashtag punk one hundred percent pop star nigga» − sind ihre Schulund Studienjahre im Simbabwe der Achtzigerjahre und Neunzigerjahre, die geprägt waren von der Energie und der Rebellion des Punk. Jeder Teil der Trilogie − sie selbst bezeichnet sie als Album und die Einzelteile als Songs −, ist einem Musikstil, einer damit verbundenen Ikone und einer Ideologie gewidmet. In «#PUNK» sind es Patti Smiths Song «Rock’n’Roll Nigger» von 1978 und die «No future»-Haltung, die sich in der legendären Zeile «I haven’t fucked much with the past, but I fuck plenty with the future» kondensiert. Die Disco-Queen Grace Jones steht in «100% POP» für die Selbstbestimmung über den eigenen Körper und die Idee des Coverings, die sie in «One Man Show» (1982) geradezu zelebrierte und die für nora chipaumire eine Art «Erweckungserlebnis» war: «Grace Jones ist vielleicht der erste Superstar, in den ich mich verliebte: Sie war schwarz, weiblich und absolut kompromisslos in Bezug auf ihr Äusseres.» Im dritten Teil «*N!GGA» thematisiert chipaumire, ausgehend vom kongolesischen Rumbastar Rit Nzele, die digitalen Möglichkeiten, den Rassismus im Musikbusiness zu überwinden, und zieht Parallelen zwischen dem Handel mit dem «schwarzen Körper» damals und heute. Sehr bewusst wählt chipaumire dabei das Unwort: «Sich mit diesem gefährlichen Wort und Gedanken auseinanderzusetzen, bedeutet, sich mit den kraftvollen ästhetischen Beiträgen zu beschäftigen, die der schwarze Körper zum Kapitalismus beigesteuert hat.»
nora chipaumire hat die drei Performances in enger Zusammenarbeit mit Künstlern und Musikexpertinnen entwickelt, die alle auch live mit ihr auf der Bühne stehen: dem Tänzer und Performer Shamar Wayne Watt, dem New Yorker Gitarristen David Gagliardi, der Soundtüftlerin, Musiksammlerin und Vinyl-Spezialistin Atiyyah Khan aus Südafrika und dem Komponisten und Electronics-Musiker Philip White. Intelligent, provokativ, mit starker physischer Präsenz und einer Ausdruckskraft, die ihresgleichen sucht, kreiert chipaumire in jedem Teil einen expressiven Cluster aus Tönen und Bildern, der zeigt, ja geradezu erlebbar macht, wie viel Politik im Körper steckt. Umwerfend! (ron/esc)

Künstlerische Leitung und Besetzung

Konzept & Choreografienora chipaumire
Performance #PUNK nora chipaumire mit Shamar Watt, David Gagliardi (Gitarre) und Philip White (Sound)
Performance 100% POPnora chipaumire mit Shamar Watt (Performance, Digital-DJ), Atiyyah Khan (Vinyl-DJ) und Philip White (Sound)
Performance *N!GGAnora chipaumire mit Shamar Watt, David Gagliardi (Gitarre) und Philip White (Sound)
Ton, Licht, Kostümkonzept, Textnora chipaumire
Soundrecherche & Assemblagenora chipaumire mit Shamar Watt
SounddesignPhilip White
Technische LeitungSean Seago
BühnendesignAri Marcopoulos, Kara Walker, Matt Jackson Studio
Company ManagementLeonie Wichmann


Produktion

KoproduktionThe Kitchen, Crossing the Line Festival und Quick Center for the Arts an der Fairfield University
UnterstützungFondation d’entreprise Hermès im Rahmen des Programms New Settings (100%POP), Guggenheim Foundation, Institute
for Creative Arts der University of Cape Town,
Mid Atlantic Arts Foundation und American Dance Abroad
ResidenzenLincoln Center − Atrium Series, Gibney’s Dance in Process Program mit Unterstützung der Andrew W. Mellon Foundation in Partnerschaft mit JACK, Stephen Petronio Residency Center, Bates Dance Festival, University of Richmond − Theater and Dance Department, Operaestate Festival Bassano del Grappa, Brooklyn Academy of Music, Miami Light Project und Sarah Lawrence College
PremiereThe Kitchen, New York, Oktober 2018
FotoIan Douglas


Süd

Lageplan

Tanz-Musikperformance

Dauer

3 x 60 Min. mit zwei Pausen

Sprache

Englisch

Ein inklusiver Anlass

Zugänglich mit Rollstuhl Mit induktiver Höranlage

Kooperation

Veranstaltet in Zusammenarbeit mit Tanz im August 2019 Berlin und La Batie – Festival de Genève 2019. 

Hinweis

Nur Stehplätze

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Vorstellungen

Vorstellungen ab heute
  • Mo 26.08. 19:00 - 22:10
    Trilogie
    CHF 43.–/33.– 
  • Mo 26.08. 19:00 - 19:50
    Teil 1: #PUNK
    CHF 30.–/20.– 
  • Mo 26.08. 20:00 - 20:50
    Teil 2: 100% POP
    CHF 30.–/20.– 
  • Mo 26.08. 21:20 - 22:10
    Teil 3: *N!GGA
    CHF 30.–/20.– 
  • Di 27.08. 19:00 - 22:10
    Trilogy
    CHF 43.–/33.– 
  • Di 27.08. 19:00 - 19:50
    Teil 1: #PUNK
    CHF 30.–/20.– 
  • Di 27.08. 20:00 - 20:50
    Teil 2: 100% POP
    CHF 30.–/20.– 
  • Di 27.08. 21:20 - 22:10
    Teil 3: *N!GGA
    CHF 30.–/20.– 

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