Stammtisch

Lasst uns reden

Egal, ob Sie lieber Geschichten hören oder erzählen, eine Meinung haben oder eine bilden wollen, der Stammtisch auf der Landiwiese ist eine gute Gelegenheit, anderen Menschen und neuen Blickwinkeln zu begegnen, denn die Fragen, die am Theater Spektakel auf den Bühnen verhandelt werden, gehen uns alle an. Jeden Abend setzen ein*e oder mehrere Gastgeber*innen die Themen. Sie kommen aus unterschiedlichen lokalen oder internationalen Kontexten, sind Künstler*innen aus dem Festivalprogramm, Aktivist*innen, Wissenschaftler*innen oder Vertreter*innen von NGOs. Ihre Gedanken zu aktuellen gesellschaftlichen Themen sollen Input für die Gespräche sein. Der direkte persönliche Zugang ermöglicht es, Probleme und Lösungsansätze aus verschiedenen Richtungen zu beleuchten. Dabei stellen wir Fragen wie: Welche Geschichten werden erzählt und welche nicht? Was hat Racial Profiling mit mir zu tun? Religion und Feminismus, geht das zusammen? Wieso finden gerade junge Erwachsene über den Klimastreik den Einstieg ins politische Geschehen? − Den weiteren Verlauf bestimmen Sie. Denn funktionieren kann der Stammtisch nur mit Ihnen: Das ist Ihr Tisch. Setzen Sie sich, es gibt viel zu besprechen. Und etwas zu trinken auch. (nt)

Was findet in mir statt, wenn ich zuziehe?

Mit: Salla Ruppa und Caroline da Costa vom Maxim Theater (Schweiz)

Do 15.8.

«Du heisst Ludmilla – du suchst verzweifelt einen reichen Schweizer.» Wieso und wie benutzen wir bestimmte Zuschreibungen, um unser Verständnis von kulturellen Unterschieden zu «ordnen»? Mit welchen Vorurteilen nehme ich andere wahr, und welche werden mir von anderen zugeschrieben? Wie können Vorurteile zu Stereotypen werden? Eine Selbstreflexion des eigenen Verhaltens gegenüber dem «Anderen». Eine gemeinsame Diskussion zur Sensibilisierung für Schubladisierungen mit der Möglichkeit, in die Haut einer «fremden Person» zu schlüpfen. Mit einer spielerischen Einführung in die Diskussion.| Sprache: Englisch und Deutsch


When the personal memory becomes a common history

Mit: Chrystèle Khodr und Waël Ali (Libanon, Syrien)

Fr 16.8.

Chrystèle Khodr & Waël Ali, im Programm mit «Titre provisoire», werden über die Arbeit an ihrem Stück sprechen. Die Theaterperformance zeichnet die Migrationsbewegungen im Nahen Osten anhand der realen Geschichte einer Familie nach, «von der in hundert Jahren kein einziges Mitglied im selben Land geboren und gestorben ist». Warum ist diese Geschichte wichtig und für wen? Wie ist es möglich, Theater zu machen im Umfeld der laufenden Kriege in der Region? Wann wird das Persönliche politisch? | Sprache: Englisch und Französisch

Beyond White Innocence

Mit Gloria Wekker (Surinam, Niederland) und Rohit Jain (Schweiz)

So 18.8.

Die niederländisch-surinamische Anthropologin Gloria Wekker ist eine der einflussreichsten afroeuropäischen Intellektuellen. In ihrer Arbeit befragt sie auf vielseitige Weise den Zusammenhang von Kolonialismus, Diaspora, Geschlecht und Sexualität zwischen der Karibik und Europa. In ihrem Vortrag in der Reihe «Talking on Water» untersucht Gloria Wekker, aufbauend auf ihrem neuesten Buch «White Innocence. Paradoxes of Colonialism and Race» (2016), wie in den Niederlanden der Mythos aufrechterhalten wird, dass 400 Jahre Imperialismus keine Spuren in der Gesellschaft hinterlassen haben. Am Stammtisch kann danach mit Gloria Wekker und dem Sozialanthropologen und Antirassismusaktivisten Rohit Jain diskutiert werden. | Sprache: Englisch

Der Staat und die Klimafrage

Mit Klimastreik Zürich (Schweiz)

Mo 19.8.

Kaum ein Thema war 2019 so präsent wie die Klimakrise. Das durch streikende Schüler*innen ausgelöste politische Erdbeben schuf eine von der SP bis zur FDP reichende Einigkeit darüber, dass auch staatliche Massnahmen nötig sind, um die Klimaerwärmung zu begrenzen. Dass die Strategie der individuellen Verantwortlichkeit nicht funktioniert, wurde nun über viele Jahre offensichtlich – dennoch gibt es grosse Differenzen darüber, wieviel Einfluss der Staat nehmen soll. Wie stark soll er die Freiheiten eines einzelnen Menschen einschränken können, um die Klimakrise wirkungsvoll zu bekämpfen? Darf er heutzutage Selbstverständlichkeiten wie Flugreisen verbieten? Wieviel Handlungsfreiraum resp. Eigenverantwortung sollte uns überlassen werden?

Bla*sh: The Talk

Mit Mit Baba Altenburger (Tänzerin), Rahel El-Maawi (Soziokulturelle Aktivistin) und Yara Gisler (Performerin)

Di 20.8.

Zusammen mit den Aktivistinnen* von Bla*Sh, dem Netzwerk Schwarzer Frauen in der Deutschschweiz, befragen wir gesellschaftliche Hierarchisierungsprozesse und reflektieren unser eigenes Handeln. | Sprache: Deutsch und Englisch

Mit statt über Musliminnen sprechen

Mit Asmaa Dehbi und Merve Sulemani, Studentinnen und Mitwirkende in der muslimischen Jugendarbeit

Mi 21.8.

Woran denken wir beim Stichwort Islam? Welche Bilder gehen uns dabei durch den Kopf? Warum werden viele gesellschaftliche Debatten gerade über muslimische Frauen verhandelt, und was haben diese Fragen mit dem Phänomen der Projektion zu tun?

City on Fire: On the Anti-Extradition Law Protests in Hong Kong

Mit Royce Ng (Hongkong)

Do 22.8.

Seit den Protestmärschen gegen das Antiauslieferungsgesetz in Hongkong im Juni 2019, an denen schätzungsweise zwei Millionen Menschen teilnahmen, und der gewaltsamen Unterdrückung des friedlichen Protestes durch die Polizei hat das winzige teilautonome Territorium, dessen Bevölkerung sich gegen die Regierung der Volksrepublik China und ihren zunehmenden Einfluss auf die lokale Politik und die Rechtsstaatlichkeit wehrt, weltweite Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Der in Hongkong lebende Künstler Royce Ng, im Programm mit der Multimedia-Performance «Queen Zomia», diskutiert über die Proteste und ihre weitreichenden Auswirkungen auf die Gesellschaft und führt aus, warum die Solidarität der internationalen Linken in diesem Moment von entscheidender Bedeutung ist. | Sprache: Englisch

Mit statt über Musliminnen sprechen

Mit Asmaa Dehbi und Merve Sulemani,(Studentinnen, Zürich) vom Verein UMMAH Muslimische Jugend Schweiz

Fr 23.8.

Woran denken wir beim Stichwort «Islam»? Welche Bilder gehen uns dabei durch den Kopf? Warum werden viele gesellschaftliche Debatten gerade über muslimische Frauen verhandelt und was haben diese Fragen mit dem Phänomen der «Projektion» zu tun? Nutzen Sie die Gelegenheit, um mit unseren Gastgeberinnen darüber zu diskutieren.

Geht eine Blondine ins Theater…

Mit FemaleAct (Schweiz)

Sa 24.8.

… geht wieder hinaus und fordert mehr Gleichstellung und Diversität. FemaleAct ist eine Interessengemeinschaft von Schauspielerinnen, die sich formiert hat, um sich für Gleichstellung und Diversität in Film, Fernsehen und Theater einzusetzen. 2017 erschien eine Studie der Universität Rostock, die die Diversität im deutschen Film und Fernsehen untersucht. Sie zeigt auf, dass über alle Formate hinweg im Durchschnitt auf zwei Männer eine Frau kommt. Ausgehend von diesen Tatsachen, werfen wir mit den Aktivistinnen von FemaleAct einen kritischen Blick auf den Kulturbetrieb. Wie prägen öffentliche Bilder das Bewusstsein von Geschlecht und (angeblich) damit verbundenen Rollen? Und wie kann darauf hingewirkt werden, dass sich alle Teile der Bevölkerung in öffentlichen Darstellungen wiederfinden?

The Rise of Extractive Logics

Mit Saskia Sassen (USA) und Rohit Jain (Schweiz)

So 25.8.

Saskia Sassen ist eine der prägenden Denkerinnen unserer Zeit. Ihre Thesen zu Globalisierung und Global Cities sind bis heute Bezugspunkte für viele Theoretikerinnen und Theoretiker. Im Rahmen der «Talking on Water» spricht Saskia Sassen unter anderem zum Thema «The Rise of Extractive Logics» (Der Aufstieg der extraktiven Logik). Dazu wird sie einen Bogen schlagen vom weltweiten, im letzten Jahrhundert entstandenen Markt für Grund und Boden im globalen Süden zu einem sich akut entwickelnden Phänomen: Dem Ankauf von günstigen Wohnimmobilien durch Fonds in den Ländern des globalen Nordens. Am Stammtisch kann mit Saskia Sassen und dem Sozialanthropologen Rohit Jain das Thema weiter diskutiert werden. | Sprache: Englisch

Der Staat und die Klimafrage

Mit Klimastreik Zürich (Schweiz)

Mo 26.8.

Kaum ein Thema war 2019 so präsent wie die Klimakrise. Das durch streikende Schüler*innen ausgelöste politische Erdbeben schuf eine von der SP bis zur FDP reichende Einigkeit darüber, dass auch staatliche Massnahmen nötig sind, um die Klimaerwärmung zu begrenzen. Dass die Strategie der individuellen Verantwortlichkeit nicht funktioniert, wurde nun über viele Jahre offensichtlich – dennoch gibt es grosse Differenzen darüber, wieviel Einfluss der Staat nehmen soll. Wie stark soll er die Freiheiten eines einzelnen Menschen einschränken können, um die Klimakrise wirkungsvoll zu bekämpfen? Darf er heutzutage Selbstverständlichkeiten wie Flugreisen verbieten? Wieviel Handlungsfreiraum bzw. Eigenverantwortung soll uns überlassen werden?

Monströse Körper

Mit Nina Santes (Frankreich)

Di 27.8.

Angst kann etwas sehr Körperliches sein. Nicht nur, dass man sie im eigenen Körper spürt, es gibt auch Körper, die nur dazu da zu sein scheinen, um uns Angst zu machen: Monster, Ungeheuer, Zombies. Gerade Zombies müssen oft als Metaphern für gesellschaftliche Ängste herhalten. Der haitianische Zombie entstand vor dem Hintergrund der Kolonialisierung und der gesellschaftlich geschürten Angst vor dem Fremden; aktuelle Zombiefilme spiegeln die Sinnlosigkeit des Konsumzeitalters. Zusammen mit der Künstlerin Nina Santes, im Programm mit «Hymen Hymne» gehen wir den Fragen nach: Welche Rolle spielen Theater, Film und Kunst bei der Bildung solcher Angstkörper? Und was ist unsere Rolle dabei? | Sprache: Englisch und Französisch

Was findet in mir statt, wenn ich zuziehe?

Mit Salla Ruppa und Caroline da Costa vom Maxim Theater (Schweiz)

Mi 28.8.

«Du heisst Ludmilla – du suchst verzweifelt einen reichen Schweizer.» Wieso und wie benutzen wir bestimmte Zuschreibungen, um unser Verständnis von kulturellen Unterschieden zu «ordnen»? Mit welchen Vorurteilen nehme ich andere wahr, und welche werden mir von anderen zugeschrieben? Wie können Vorurteile zu Stereotypen werden? Eine Selbstreflexion des eigenen Verhaltens gegenüber dem «Anderen». Eine gemeinsame Diskussion zur Sensibilisierung für Schubladisierungen mit der Möglichkeit, in die Haut einer «fremden Person» zu schlüpfen. Mit einer spielerischen Einführung in die Diskussion. | Sprache: Englisch und Deutsch

Unter Verdacht

Mit Wilson Adebayo und Marco Medici von der Allianz gegen Racial Profiling (Schweiz)

Do 29.8.

Wir sind alle verschieden. Was aber macht es mit einem Menschen, wenn diese Verschiedenartigkeit ein Verdachtsmoment mit sich führt? Wenn man ständig als verdächtig gilt und dies auch immer wieder zu spüren bekommt? Wenn man sich dagegen nicht wehren kann, schon gar nicht vor Gericht? Welche psychologischen und sozialen Auswirkungen hat dieser Generalverdacht auf einen Menschen, auf eine Gesellschaft? Darüber sprechen wir mit zwei Mitgliedern der Allianz gegen Racial Profiling. | Sprache: Deutsch und Französisch

Staging Alternate Histories: A lesson by children for adults

Mit Samara Hersch & Lara Thoms (Australien)

Fr 30.8.

Samara Hersch und Lara Thoms, im Programm mit «We All Know What’s Happening», verbindet das Interesse an der Zusammenarbeit mit nicht-professionellen Performerinnen und Performen unterschiedlicher Herkunft, um Geschichten aufzudecken, die ignoriert, zensiert, vergessen oder umgeschrieben werden. Am Stammtisch diskutieren sie ihre Ansätze bei der Inszenierung kleinerer oder unerkannter Geschichten und ihre individuellen Performance-Praktiken. Im Zentrum stehen dabei die Fragen, welche Geschichten Kinder lernen, was sie als Kinder gelernt haben und was Kinder Erwachsenen beibringen können. | Sprache: Englisch

*Transformative Gerechtigkeit*

Mit awarenetz.ch

Sa 31.8.

Wie können wir mit Gewalt (z.B. sexualisierter Gewalt oder Rassismus) in unseren Gemeinschaften umgehen, ohne die Polizei zu rufen? Wie können wir kollektiv Verantwortung übernehmen, statt sie abzugeben? Wie sieht Gerechtigkeit aus, ohne Strafe und Gefängnis? Wir diskutieren die Theorie und Praxis von transformativer Gerechtigkeit und kollektiver Verantwortungsübernahme bei Gewalt und Konflikten. | Sprache: Deutsch

Landiwiese

Lageplan

Gespräch

Dauer

ca. 60 Min.

Sprache

Wird jeweils angegeben

Hinweis

bei schlechtem Wetter im Zentral oben

Mehr dazu

Vorstellungen

Vorstellungen ab heute
  • Do 15.08. 21:00 - 22:00 Eintritt frei 
  • Fr 16.08. 21:00 - 22:00 Eintritt frei 
  • So 18.08. 21:00 - 22:00 Eintritt frei 
  • Mo 19.08. 21:00 - 22:00 Eintritt frei 
  • Di 20.08. 21:00 - 22:00 Eintritt frei 
  • Mi 21.08. 21:00 - 22:00 Eintritt frei 
  • Do 22.08. 21:00 - 22:00 Eintritt frei 
  • Fr 23.08. 21:00 - 22:00 Eintritt frei 
  • Sa 24.08. 21:00 - 22:00 Eintritt frei 
  • So 25.08. 21:00 - 22:00 Eintritt frei 
  • Mo 26.08. 21:00 - 22:00 Eintritt frei 
  • Di 27.08. 21:00 - 22:00 Eintritt frei 
  • Mi 28.08. 21:00 - 22:00 Eintritt frei 
  • Do 29.08. 21:00 - 22:00 Eintritt frei 
  • Fr 30.08. 21:00 - 22:00 Eintritt frei 
  • Sa 31.08. 21:00 - 22:00 Eintritt frei 

Spielplan