McIntosh Jerahuni

«Why do you hide behind a mask?» (Warum versteckst du dich hinter einer Maske?) ist nicht nur ein Schlüsselsatz in der Soloperformance von McIntosh Jerahuni. Es kann als Leitmotiv über der gesamten künstlerischen Arbeit des Multitalents stehen. Als erfolgreicher Musiker unter dem Namen The Triple Threat ebenso wie als Tänzer und Choreograf mit seiner Jerahuni Movement Factory zählt er zu den prägenden Figuren des Kulturlebens in Simbabwe. Antrieb seiner künstlerischen Arbeit ist dabei immer die Suche nach Identität: nach der kulturellen und der politischen Identität in einem Land, das immer noch mit den Folgen der britischen Kolonialherrschaft und der jahrzehntelangen Präsidentschaft Robert Mugabes kämpft, aber auch nach der sexuellen Identität jedes Individuums in einem Land, in dem 2006 das Verbot von Homosexualität erneut bekräftigt wurde. Jerahuni nimmt dabei kein Blatt vor den Mund. Seine Performance ist denn auch ein kraftvolles, kämpferisches Statement, sich die weisse Maske vom Gesicht zu reissen, das folkloristische Gewand abzustreifen und sich als das zu zeigen, was du bist. «Schau her», fordert er das Publikum auf, «und sag mir, was du siehst. Du musst mich nicht lieben, aber ich bin nicht dein Feind.» (esc)