Nominiert für den ZKB Anerkennungspreis und den ZKB Publikumspreis
Seit Jahrtausenden versucht der Mensch, sich die Natur gefügig zu machen. Er baut Dämme, zieht Grenzen, baut Mauern. Das Fliessende, Flüssige, sich stetig Verändernde, das dem Wesen der Natur ureigen ist, soll kontrolliert, eingegrenzt, kanalisiert und trockengelegt werden. Die Klimabedrohung mit schmelzenden Gletschern, steigenden Meeresspiegeln und Umweltkatastrophen zeigt, dass das Bemühen ganz real wider die Natur war. Als promovierte Mikrobiologin hat die Performancekünstlerin Ira Melkonyan einen naturwissenschaftlich geprägten Blick auf die Welt. Hauptakteure in den raumfüllenden Kosmen, die sie in ihren performativen Installationen kreiert, sind denn auch nicht die Menschen, sondern Flüssigkeiten: farbige, dicke, wässrige Flüssigkeiten mit einem höchst faszinierenden Eigenleben. Und wie er lebt, der Kosmos von Ira Melkonyan: Es tropft und plätschert aus Beuteln und Flaschen, quillt aus Pumpen, gurgelt in Röhren und Schläuchen oder schiebt sich zäh wie Lava über schiefe Ebenen. Die Flüssigkeiten reagieren auf Licht und Luft und Temperatur, Rinnsale verbinden sich, mal langsam, mal sturzbachartig verändern sie sich und die Welt um sie herum. Und der Mensch darin? Nur eine Randerscheinung. (esc)
Konzept & Kreation | Ira Melkonyan |
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Performance | Jimmy Grima, Dominykas Savickas, Irene Sorozabal Moreno (Gesang) |
Mitarbeit Kreation, Produktionsdesign & Beratung | Jimmy Grima |
Architektonische Entwicklung & Design | Dominykas Savickas |
Künstlerische Beratung | Isobel Dryburgh |
Dramaturgische Beratung | Maria Rössler |
Musik | Ausschnitte aus «Ordo Virtutum» von Hildegard von Bingen |
Unterstützung | DAS Theatre, Amsterdam |
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Premiere | DAS Theatre, Amsterdam |
Foto | Thomas Lenden |
Short Piece
30 Min.
Englisch
Keine feste Bestuhlung
geöffnet jeweils von 22 bis 22.30 Uhr, Fr/Sa auch 16 bis 18.30 Uhr, Eintritt frei
Die Aufführungen der Short Pieces am Theater Spektakel werden grosszügig unterstützt von der Max Kohler Stiftung