Nominiert für den ZKB Förderpreis und den ZKB Publikumspreis
«Für mich ist Tanz keine internationale Sprache. Was mich interessiert, sind die politischen, religiösen und sozialen Bezüge von Gesten», sagt Ali Chahrour. Seine Arbeiten sind denn auch tief verankert in der Kultur seiner Heimat, des Nahen Ostens. «Layl», Teil eins einer Trilogie über Liebe, ist inspiriert von arabischen Geschichten, Legenden und Gedichten rund um die Liebe. Chahrour interessiert dabei jene Liebe, welche die Grenzen von Religion, Geschlecht und Herkunft überschreitet und oft im Tod endet. Für die Umsetzung hat der 30-Jährige herausragende Künstlerinnen und Künstler gefunden: Das Zusammenspiel von Bewegung, Gestik, Schauspiel, Gesang, Perkussion und Gitarrenmusik macht «Layl» zu einem betörenden choreografischen Konzert, das die Liebe in ihrer ganzen emotionalen Wucht zeigt: von der zerstörerischen Leidenschaft über die schwelgerische Sehnsucht bis zum schweigenden Abschied. (esc)
«Alle meine Choreografien basieren auf der Kraft der Gesten, ihrer Einfachheit und ihren Bezügen», sagt der junge Tänzer und Choreograf Ali Chahrour, Shootingstar der internationalen Tanzszene, der vergangenes Jahr in Avignon mit seiner Trilogie über den Tod gefeiert wurde, in einem Interview. Für ihn sei Tanz keine internationale Sprache, die überall auf der Welt verstanden werde. Vielmehr suche er nach den lokalen, ja individuellen Wurzeln von Bewegungen: «Was mich interessiert, sind die politischen, religiösen und sozialen Bezüge von Gesten.» Die Arbeiten des im Libanon aufgewachsenen Künstlers sind denn auch tief verankert in der Kultur und den Religionen des Nahen Ostens. Einem Archäologen gleich sucht er in seinem Lebensraum nach Gesten und Bewegungen, findet sie im traditionellen Baladi-Tanz ebenso wie in schiitischen Klageritualen oder – wie in seiner jüngsten Arbeit – in der arabischen Liebespoesie, holt sie ans Licht der Gegenwart und kreiert daraus seine Choreografien.«Layl» (Nacht) ist Teil einer Trilogie über die Liebe. Inspiration und Basis sind arabische Geschichten, Legenden, Lieder und Gedichte rund um die Liebe, von Lust bis Leid: Das geht von der präislamischen erotischen Ghaselendichtung, über die antiken sehnsüchtigen Liebesbriefe eines irakischen Rechtsgelehrten an seinen jungen Geliebten und das Hohelied bis zu den schmelzenden Liebesliedern der ägyptischen Sängerin Umm Kulthum aus der Neuzeit. Ali Chahrours Fokus liegt dabei auf jener Liebe, welche die Grenzen von Religion, Geschlecht und Herkunft überschreitet, die sich weder von Gesetzen noch Normen abhalten lässt und oft im Tod endet. Auch für «Layl» hat der 30-Jährige herausragende Künstlerinnen und Künstler als Mitwirkende gefunden: Das Zusammenspiel von Ali Chahrour mit der syrischen Schauspielerin Hala Omran, der palästinensischen Perkussionistin Simona Abdallah, der ägyptischen Singer/Songwriterin Aya Metwalli und dem libanesischen Gitarristen Sharif Sehnaoui, bei dem Musik, Gesang, Geste und Bewegung nahtlos ineinander übergehen, macht «Layl» zu einem choreografischen Konzert, das die Liebe in ihrer ganzen emotionalen Gewalt zeigt: von der zerstörerischen Leidenschaft über die schwelgerische Sehnsucht bis zum schweigenden Abschied. (esc)
Regie & Choreografie | Ali Chahrour |
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Tanz | Hala Omran, Aya Metwalli, Simona Abdallah, Sharif Sehnaoui, Ali Chahrour |
Musik | Sharif Sehnaoui, Simona Abdallah, Aya Metwalli |
Dramaturgie | Junaid Sarieddine |
Textadaption | Hala Omran und Junaid Sarieddine |
Lichtdesign & technische Leitung | Guillaume Tesson |
Sounddesign | Khyam Allami |
Kostüme | Ahmed Amer |
Inspizienz & Regieassistenz | Haera Slim |
Deutsche Übersetzung | Christopher-Fares Köhler |
Produktionsleitung | Christel Salem, Haera Slim |
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Koproduktion | Zoukak Theatre Company, Arab Arts Focus, Studio Emad Eddin Foundation, Ford Foundation, Fonds de dotation du Quartz Brest und Zürcher Theater Spektakel im Auftrag des Fisher Center for the Performing Arts, Bard |
Unterstützung | Fabrik Potsdam, Kunstfest Weimar. Teile von «Layl» wurden 2018 am Sundance Institute Theatre Lab in Marokko entwickelt mit Unterstützung der Post-Lab Support Initiative |
Premiere | Madina Théatre, Beirut, Januar 2019 |
Foto | Raymond Gemayel |
Koproduktion
1:10 Std.
Arabisch
Deutsch, Englisch, Liedtexte werden abgegeben
Fr 30.8., nach der Vorstellung
Veranstaltet in Zusammenarbeit mit dem Kunstfest Weimar 2019.
Bei sehr schlechter Witterung muss die Vorstellung abgesagt werden. Auskunft über Durchführung spätestens 2 Std. vor Beginn auf theaterspektakel.ch und Facebook.