Nominated for the ZKB Patronage Prize and the ZKB Audience Prize
«How to convey a message of love», «How to curse patriarchy», «How to make the earth quake». With a mantra of 93 such questions, the choreographer and marionette artist Nina Santès sets the scene for «Hymen Hymne». For her latest work, she has examined intensely the figure of the witch as a social construct and has focused on the ambiguous aspects this marginalised yet powerful figure embodies. At the interface between documentary work and magic ritual, five performers explore the dazzling potential of this figure and its fascinating dichotomy. Light and darkness, proximity and distance, the corporeal and the magical, demanding power and tender compassion: All of these serve as the elements of a mysterious performance, with an intimate connection between performers and audience. (esc)
«Wie eine Liebesbotschaft überbringen», «Wie dem Tod begegnen», «Wie das Patriarchat verfluchen», «Wie Angst machen», «Wie die Erde zum Beben bringen». Mit einem Mantra aus 93 solcher Fragen, die auf den ersten Blick wie Titel von Ratgeberliteratur klingen, kreist die Choreografin und Marionettenkünstlerin Nina Santes das Terrain ein, auf dem sie gemeinsam mit vier Performer*innen ihr ritualartiges, vielschichtiges Stück «Hymen Hymne» entwickelt. Die Fragen ohne Fragezeichen, mit denen die verschiedensten Bereiche des Lebens von Sexualität über Geburt bis zum Tod angesprochen sind, können aber auch anders gelesen werden: als Ausdruck des Wunsches, die Macht, die Kraft und die Fähigkeiten zu erlangen oder zurückzugewinnen, um als weiblicher Mensch ein selbstbestimmtes, freies Leben im Einklang mit der Natur zu führen − unabhängig von jeglichen Körper-, Geschlechts- und Identitätsnormen. In vielem gemahnen diese Wünsche an die Anleitungen für archaische Liebeszauber, Bannflüche und Hexensprüche. Für ihre jüngste Arbeit hat sich Nina Santes denn auch intensiv mit der Hexe als sozialer Konstruktion auseinandergesetzt. Die Künstlerin, deren Performances immer auch von ihrem bildnerischen Talent zeugen, interessiert dabei insbesondere das hybride Wesen, das die marginalisierte und gleichzeitig machtvolle Figur der Hexe verkörpert. Inspiriert von der ökofeministischen Bewegung, die Ende der Siebzigerjahre in den USA entstanden ist, will Santes die Hexenfigur als Symbol der Subversion wiederaufleben lassen. An der Schnittstelle von dokumentarischer Arbeit und magischem Ritual loten die fünf Performer*innen in «Hymen Hymne» sprechend, tanzend und singend das schillernde, kraftvolle Potenzial der Hexenfigur aus, das gerade in seiner Gegensätzlichkeit fasziniert. Licht und Dunkel, Nähe und Distanz, Körperlichkeit und Magie, fordernde Kraft und zartes Mitgefühl sind wiederkehrende Elemente der geheimnisvollen Performance, die das Publikum direkt einbezieht. «Comment faire du théâtre un lieu inclusif» lautet einer der Sätze. Nina Santes weiss, wie. (esc)
Konzept & Musikkomposition | Nina Santes |
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Kreation & Performance | Soa de Muse, Nanyadji Ka-Gara, Nina Santes, Lynda Rahal, Lise Vermot |
Lichtdesign | Annie Leuridan |
Sounddesign | Nicolas Martz |
Tontechnik | Aurelien Pitaval |
Bühne | Célia Gondol |
Kostüme | Margot Da Silva, Léa Méier |
Stimmcoach | Jean-Baptiste Veyret-Logerias |
Künstlerische Mitarbeit | Lynda Rahal |
Recherche | Camille Ducellier |
Bilder | Camille Ducellier, Calí Dos Anjos |
Produktionsleitung & Tournee | Elodie Perrin |
Produktion | La Fronde |
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Koproduktion | Le Phare − Centre chorégraphique national du Havre Haute Normandie, Le Musée de la Danse − Centre chorégraphique national de Rennes, CDCN Atelier de Paris − Carolyn Carlson, CCNO − Centre chorégraphique national d’Orléans, Fonds de dotation du Quartz, Scène nationale de Brest |
Partner | Théâtre Les Brigittines Bruxelles |
Unterstützung | DRAC Île-de-France, Arcadi Île-de-France, ADAMI, Spedidam |
Premiere | Festival Pharenheit, Le Havre, Januar 2018 |
Foto | Alain Monot |
1:20 hrs.
Portuguese, Creole, French, German, English
No fixed seating