Samara Hersch & Lara Thoms

We All Know What's Happening

Australia

For children and families

Nominated for the ZKB Patronage Prize and the ZKB Audience Prize

«We All Know What’s Happening» is a bitter mix of history lesson, satirical reality and school play. The piece refers to facts of we all know are happening: the shameful, inhuman conditions in the refugee camps on the island of Nauru financed by the Australian government. Together with seven children from Melbourne, the directors Samara Hersch and Lara Thoms have created a performance resembling a naive school play − well-behaved children, pretty costumes, self-made props. Yet the content is nothing like it: The young actors represent their peers on Nauru, which are kept imprisoned without the hope for a future, and give them a voice. (kdi)

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Am Anfang ist alles friedlich und fröhlich, so leicht und schwebend wie die Vögel, die seit Jahrtausenden über der kleinen Insel Nauru im Südpazifik kreisen und unablässig ihren Kot auf das Eiland plumpsen lassen. «They go to toilet», sagen die Kinder im Stück, sie gehen aufs Klo. Die Vögel wissen nicht, dass ihre Exkremente der Stoff sind, aus dem wertvolles Phosphat entsteht, um das sich die Menschen reissen, weil man es zum Beispiel als Dünger brauchen kann. Ein kleines Mädchen mit Vogelmaske und Pappflügeln hüpft über die Bühne und lässt ein Papierkügelchen fallen, während andere Kinder mit grossen blauen Tüchern wehen – das ist das weite, tiefe Meer. Die Boote der Geflüchteten sieht man noch nicht auf diesem Meer, aber das hilft nicht, denn «we all know what’s happening», wir wissen ohnehin alle, was geschieht. Entworfen von der australischen Theatermacherin und Regisseurin Samara Hersch und Lara Thoms, deren Arbeiten sich an der Schnittstelle zwischen Performance und sozialem Engagement bewegen, ist «We All Know What’s Happening» eine bittere Mischung aus Geschichtslektion, Realsatire und Schultheater. Das Duo hat eine Performance kreiert, die alle Merkmale einer naiven Schüleraufführung aufweist – artige Kinder, hübsche Kostüme, selbstgebastelte Requisiten −, und die dennoch an die Nieren geht. Das Stück ist eine Reaktion auf die skandalösen, menschenverachtenden Zustände in den Lagern für Geflüchtete auf der Insel Nauru, welche die Menschen, darunter viele Minderjährige, in Depression, Verzweiflung oder in den Selbstmord treiben. Die sieben Darstellerinnen und Darsteller auf der Bühne vertreten ihre Altersgenossen auf Nauru, die dort ohne Hoffnung auf eine Zukunft gefangen gehalten werden, und geben ihnen eine Stimme. Die kindliche Leichtigkeit, mit der die Inszenierung daherkommt, steht in scharfem Kontrast zur Ungeheuerlichkeit dessen, was sie erzählt. Ein kleiner Junge steht am Rednerpult und rekapituliert mit einfachen Worten die Geschichte von Nauru, von deren Besiedlung durch indigene Stämme über die Kolonisation, den exzessiven Phosphatabbau und die Misswirtschaft, bis zu ihrer Funktion als illegales Gefängnis für Geflüchtete. Das Publikum erfährt, dass Australien dem winzigen, heruntergewirtschafteten Inselstaat Unsummen dafür bezahlt, dass er Tausende von geflüchteten Menschen vom Land fernhält. «Kein Geflüchteter ohne Visum wird je einen Fuss auf australischen Boden setzen», hat die australische Regierung vor einigen Jahren verkündet. Die Devise gilt bis heute. (kdi)

Artistic direction and cast

IdeeSamara Hersch
Konzept & KreationSamara Hersch und Lara Thoms
Performance & Mitarbeit KreationAllegra Di Lallo, Lazar Feldman, Finn Owen, Tove Due, Venu Elisaia, Casper Plum und Theo Boltman
Sounddesign & KompositionMarco Cher-Gibard
Pianistin & TondesignGrace Ferguson
BühnendesignRomanie Harper mit Lara Thoms
LichtdesignJen Hector
Mitarbeit Licht & ProduktionsassistenzKatie Sfetkidis
InspizienzCassandra Fumi
ÜbertitelungDòra Kapusta (Übersetzung, Operator)


Production

KoproduktionArts House, Australia Council for the Arts (TBC), Creative Victoria, Noorderzon Performing Arts Festival Groningen
UnterstützungArts House Culture Lab, Creative Victoria und Save the Children
PremiereArts House, Melbourne, 2017
FotoBryony Jackson


Rote Fabrik, Aktionshalle

Site map

Theatre

Coproduction

Duration

60 mins.

Language

English

Surtitles

German

Age

for adults and children 10 plus

Post-Performance Talk

Thur 29.8.

An inclusive event

accessible with wheelchair with Audiodescription

Inclusion

spoken surtitles via MobilConnect App

Cooperation

Organized in collaboration with the Noorderzon Performing Arts Festival 2019 Groningen. 

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Shows

shows from today
  • We 28.08. 19:00 - 20:00 CHF 37.–/27.–/13.– 
  • Th 29.08. 19:00 - 20:00 CHF 37.–/27.–/13.– 
  • Fr 30.08. 19:00 - 20:00 CHF 37.–/27.–/13.– 

Schedule